Das Schweißen verbindet Metalle durch Erhitzen bis zum Schmelzpunkt der Werkstücke. Dabei entstehen Schweißrauch und Dämpfe, deren Menge und Zusammensetzung je nach Verfahren und Materialien variieren. Auch beim Schneiden, Schleifen oder Löten können ähnliche Schadstoffe freigesetzt werden.
Zusammensetzung und Gefährdung durch Schweißrauch
Schweißrauch ist ein komplexes Gemisch aus Gasen und Metallpartikeln (Staub), das eine erhebliche Gesundheitsgefährdung für Schweißer und Werkstattmitarbeiter darstellt. Beim Einatmen können diese Partikel verschiedene Erkrankungen der Atemwege und systemische Schäden verursachen.
Die Gesundheitsrisiken hängen von der Zusammensetzung des Rauchs, der Dauer der Exposition und der Konzentration in der Luft ab. Der Rauch enthält häufig Metallpartikel wie Eisen, Mangan, Chrom, Nickel und weitere. Diese Substanzen können akut oder chronisch gesundheitsschädlich sein.
Partikelgrößen und Gefährdungspotenziale
Der Schweißrauch enthält unterschiedliche Partikelgrößen, die verschiedene gesundheitliche Wirkungen haben:
- Fraktion E (einatembar): Partikel, die in den oberen Atemwegen haften (Größe ≤ 4 µm).
- Fraktion A (alveolär): Partikel, die bis in die Lungenbläschen gelangen (Größe ≤ 0,9 µm).
- Nanopartikel: Besonders gefährliche winzige Partikel (Größe ≤ 0,1 µm), die tief ins Gewebe eindringen und in den Blutkreislauf gelangen können
- Gefährliche gasförmige Substanzen
Schweißrauch enthält auch reizende und toxische Gase wie Ozon, Kohlenmonoxid und Stickoxide, die Atemwegsreizungen, Kopfschmerzen, Schwindel und bei hoher Konzentration schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen können.
Spezifische Gesundheitsrisiken
Schweißrauch setzt die Arbeiter verschiedenen Arten von Risiken aus:
- Toxische Risiken: Manganhaltiger Schweißrauch kann neurologische Erkrankungen verursachen, die Parkinson-ähnliche Symptome auslösen.
- Schädliche Risiken: Reizungen der Atemwege, chronische Bronchitis, Pneumonie und Lungenfibrose sind häufige Folgen der Schweißrauchexposition.
- Krebserzeugende Risiken: Sechswertiges Chrom und Nickel zählen zu den krebserzeugenden Stoffen im Schweißrauch; Langzeitbelastung erhöht das Risiko für Lungen- und Nasennebenhöhlenkrebs.
Die TRGS 528 legt strenge Grenzwerte fest und fordert eine umfassende Gefährdungsbeurteilung sowie technische und organisatorische Schutzmaßnahmen, um die Exposition am Arbeitsplatz möglichst gering zu halten.