Die Technische Regel für Gefahrstoffe TRGS 528 „Schweißtechnische Arbeiten“, maßgeblich für Deutschland und mit ähnlichen Anforderungen in der Schweiz und Österreich, verlangt von Unternehmen, Schweißverfahren durch substitutions- oder verfahrenstechnische Maßnahmen zu verändern, um die Emissionen zu reduzieren. Dies ist allerdings nicht immer möglich oder ausreichend.
Für einen optimalen Schutz der Schweißer ist daher unerlässlich, die Schweißrauchabsaugung direkt an der Entstehungsquelle anzubringen. So wird verhindert, dass die Schadstoffe die Atemwege erreichen und eine Gefährdung der Gesundheit entsteht.
Der Einsatz sogenannter Hochvakuum-Lösungen, wie absaugende MIG/MAG- oder TIG-Schweißbrenner oder laminarer Absaugdüsen, ist dafür unverzichtbar. Diese Systeme minimieren die Vermischung der Schweißrauchgase mit der eingeatmeten Umgebungsluft. Somit schützen sie nicht nur den Schweißer, sondern auch alle anderen Mitarbeitenden in der Werkstatt.
Um die Beschäftigten effektiv zu schützen und die Wiederaufwirbelung bereits abgesaugter Partikel zu vermeiden, ist weiterhin die Integration von Systemen zur Behandlung der belasteten Luft notwendig. Diese filtern die von den Absaugeinrichtungen erfassten Schwebstoffe, ehe die gereinigte Luft nach außen oder – mit Genehmigung der zuständigen Behörden – wieder dem Gebäude zugeführt wird.
1. Absaugeinrichtungen und ihre Wirksamkeit gemäß TRGS 528 und DIN EN ISO 21904
Absaugende Schweißpistole

Das effektivste Absaugequipment, da es Rauchgase direkt an der Entstehungsstelle erfasst, unabhängig von Werkstück und Schweißposition. Die TRGS 528 sowie die DIN EN ISO 21904 schreiben folgende induzierte Absauggeschwindigkeiten vor:
- MIG/MAG-Schweißpistolen < 200 Ampere: ≥ 0,25 m/s
- MIG/MAG-Schweißpistolen > 200 Ampere: ≥ 0,35 m/s
Beim Kauf ist sicherzustellen, dass die Geräte diesen Normen entsprechen, um optimalen Gesundheitsschutz zu gewährleisten.
Laminare Absaugdüse (Hochvakuum)

Eine laminare Absaugdüse erzeugt einen gezielten, absaugenden Luftstrom in unmittelbarer Nähe zu den Atemwegen des Bedieners. Durch die laminare Strömung wird der Schweißrauch direkt an der Entstehungsquelle abgesaugt, wodurch eine Vermischung der Rauchgase mit der eingeatmeten Umgebungsluft weitestgehend verhindert wird.Die Absaugdüse ist so konstruiert, dass sie den gesamten Querschnitt der Düse gleichmäßig absaugt und dabei den Arbeitsbereich des Schweißers nicht einschränkt. Das bedeutet, der Bediener behält volle Sicht- und Bewegungsfreiheit, während gleichzeitig eine hohe Absaugeffizienz gewährleistet ist.
Um den Schutz zu maximieren, schreibt die ISO-Norm 21904 eine Mindestabsauggeschwindigkeit von 0,3 m/s vor. Diese Geschwindigkeit sorgt dafür, dass die gefährlichen Partikel effektiv vom Arbeitsplatz abgeführt werden und nicht in die Atemzone des Schweißers gelangen.
Dank ihrer schlanken Bauweise und einfachen Integration in den Arbeitsplatz zählt die laminare Absaugdüse zu den bevorzugten Lösungen für eine sichere und komfortable Schweißrauchabsaugung..
Der Absaugarm

Die Absaugung von Schweißrauchgasen kann auch mit flexiblen Absaugarmen erfolgen. Diese Arme lassen sich frei positionieren und behalten ihre eingestellte Position zuverlässig bei. Das ermöglicht eine Absaugung der Rauchgase aus einer Entfernung von etwa 300 bis 400 mm, vorausgesetzt, sie sind richtig positioniert. Eine deutliche Markierung am Arm weist den Bediener auf diesen Wirkungsbereich hin.
Das Absaugelement muss so justiert werden, dass die Schweißrauchgase sicher von der Atemzone des Bedieners ferngehalten werden. Eine einfache Handhabung ist dabei entscheidend, da sie die Nutzung erleichtert und die Akzeptanz bei den Schweißern deutlich steigert.
Um eine effektive Absaugung sicherzustellen, empfehlen wir in der Absaugzone eine Mindestabsauggeschwindigkeit von 0,5 m/s einzuhalten. Dies erfordert eine regelmäßige Anpassung des Absaugelements während des Schweißprozesses.
Bei ENGMAR steht der Schutz der Schweißer und Werkstattmitarbeiter an oberster Stelle. Wir empfehlen, den Absaugarm mit einer laminaren Absaugdüse (Niedervakuum) zu ergänzen. Durch die Kombination dieser beiden Geräte wird die Absaugeffizienz deutlich erhöht. Die laminaren Absaugdüsen am Ende des Arms erweitern den Absaugbereich, sodass die Geräte etwas weiter von der Entstehungsstelle der Rauchgase entfernt positioniert werden können. Dadurch verringert sich der Handhabungsaufwand für den Bediener, was den Komfort und die Effizienz bei der Arbeit nachhaltig verbessert.
Die Absaugwand (auch Laminarbox genannt)

Eine Absaugwand dient der effektiven Abgrenzung des Arbeitsbereichs und verhindert so die Verdünnung und Verteilung schädlicher Schweißrauchpartikel in der Umgebungsluft. Dank seines maßgeschneiderten Designs und der passenden Dimensionierung ermöglicht die Absaugrückwand die gezielte Erfassung der Rauchgase vom hinteren Bereich eines Arbeitsplatzes. Klappbare Klappen erleichtern dabei die Handhabung, das Be- und Entladen der Werkstücke und ermöglichen auch die Bearbeitung von großformatigen Teilen. Solche Rückenteile können entweder in bestehende Arbeitstische integriert oder auf optionalen Ständern installiert werden. Weiterhin sind sie häufig mit einer Inspektionsklappe ausgestattet, über die schwerere Staubpartikel, welche nicht bis zum Filter der Absauganlage gelangen, entfernt werden können. Diese Funktion erleichtert die Wartung und Reinigung der Anlage deutlich.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz orientiert man sich bezüglich der Leistungsanforderungen bei dieser Art der Absaugung an den allgemeinen Vorschriften zur Schweißrauchabsaugung, etwa der TRGS 528 und vergleichbaren Normen. Konkrete Mindestgeschwindigkeiten direkt an der Absaugwand sind dort nicht explizit vorgeschrieben, jedoch muss sichergestellt sein, dass durch die Anlage eine effektive Schadstoffabführung gewährleistet wird.
Der Absaugtisch

Absaugtische eignen sich besonders für Arbeitsplätze, an denen verschiedene Bearbeitungsprozesse durchgeführt werden. Die belastete Luft wird dabei entweder nach unten oder in einigen Fällen auch nach hinten abgesaugt. Für Schneidprozesse reicht in der Regel eine Absaugung nach unten aus. Bei der Absaugung von durch Hitze aufsteigenden Schweißrauchgasen empfehlen wir jedoch eine Kombination aus Absaugung nach unten und hinten.
Diese Konfiguration ermöglicht eine effektive Trennung der Emissionen vom Arbeitsumfeld. Die erforderliche Luftmenge wird durch die Größe des Absaugtisches bestimmt. Es ist wichtig, eine Mindestabsauggeschwindigkeit von 0,5 m/s im direkten Schweißbereich einzuhalten, um eine optimale Absaugeffizienz sicherzustellen. Diese Maßnahme erhöht nicht nur die Sicherheit der Beschäftigten, sondern verbessert auch die Luftqualität in der Werkstatt.
Die Absaughaube

Diese Art der Absaugung wird typischerweise an robotergestützten oder automatisierten Schweißarbeitsplätzen eingesetzt. Die Schweißrauchgase gelangen durch die thermische Aufwärtsströmung in den Erfassungsbereich der industriellen Absaughaube. Die Hauben können mit seitlichen Lamellenvorhängen ausgestattet sein, die Störströmungen—etwa durch unkontrollierte Luftbewegungen im Raum—reduzieren und somit die Rauchabscheidung effektiv verbessern. Größe und Form der Absaughaube richten sich nach dem jeweiligen Arbeitsbereich. Die Luftmenge muss so berechnet werden, dass der gesamte thermische Luftstrom vom Schweißpunkt erfasst wird.
Die Absaugung in der belüfteten Kabine

Belüftete Kabinen werden überwiegend für Schweißroboter eingesetzt, um angrenzende Arbeitsplätze vor Schweißrauchemissionen zu schützen. Die Erfassung erfolgt über Wandabsaugungen oder Absaugöffnungen in der Kabinendecke. Die Menge der abzusaugenden Luft richtet sich nach mehreren Faktoren, darunter der erforderliche Luftwechsel, die Wartezeit bis zum Öffnen der Kabine nach Beendigung des Zyklus sowie die Strömungsgeschwindigkeit über den offenen Flächen. Dadurch wird verhindert, dass gefährliche Stoffe aus der Kabine entweichen.
Die Nutzung von Kabinen kann allerdings die Zugänglichkeit zum Arbeitsplatz einschränken. Zudem ist auf das verwendete Hebezeug zum Ein- und Ausbringen der Werkstücke zu achten. Darüber hinaus lässt sich die Luftzufuhr über die Kabine effizient steuern, inklusive einer kompletten Trennung vom Gebäude. Dies ermöglicht Einsparungen bei der beheizten Zuluft und optimiert den Energieverbrauch der Werkstatt.
2. Zu bevorzugende Systeme zur Behandlung von belasteter Luft
Die Absaugeinheit

Unsere mobilen Absauggeräte sind für den Anschluss von ein oder zwei absaugenden Schweißpistolen und/oder laminare Absaugdüsen ausgelegt. Damit wird die Absaugung direkt am Arbeitsplatz sichergestellt und zur Schaffung eines gesünderen Arbeitsumfelds beigetragen.
Die Hoch- und Niedervakuum-Absauganlagen

Diese zentralen Anlagen filtern die durch verschiedene Absaugeinrichtungen abgeführte belastete Luft. Sie bestehen aus Vorkammern zur Sedimentation und/oder Filtermodulen, die eine Luftreinigung vor der Ableitung ins Freie ermöglichen. Diese Systeme können feuer- und explosionsgeschützte Ausführungen enthalten und sind für den Innen- und Außenbereich geeignet. Mehrere Absaugeinrichtungen können gleichzeitig betrieben werden, die Dimensionierung erfolgt dabei bedarfsgerecht.
Die allgemeine industrielle Lüftung

Ergänzend zu Quellabsaugungen sorgt die allgemeine Belüftung für eine effiziente Luftzirkulation und vielfach gefilterte Werkstattluft. Die Ansaugung erfolgt meist in einer Höhe von 4 bis 6 Metern, die Frischluft wird bodennah zugeführt. Die Integration von Lüftungszentralen (Zentrale Luftbehandlungsanlagen, ZLT) bietet die Möglichkeit zur Wärmerückgewinnung: Die Außenluft wird für den Zuluftbetrieb vorgewärmt, während die abgesaugte Abluft abgeführt wird. Dies verbessert den thermischen Komfort und führt zu deutlichen Einsparungen bei Heizkosten, erhöht somit die Energieeffizienz moderner Gebäude und gewährleistet ein angenehmes Raumklima
3. Die passende Absauglösung für Ihre Bedürfnisse
Die richtige Auswahl der Absauganlagen ist entscheidend für die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Mitarbeiter. Unsere technisch-kommerziellen Experten besuchen Ihre Produktionsstätten, um in enger Abstimmung mit Ihren Teams eine individuelle Begutachtung vorzunehmen.
Kontaktieren Sie uns noch heute für eine kostenfreie Beratung und erfahren Sie, wie wir auch Ihre speziellen Anforderungen an die Schweißrauchabsaugung optimal erfüllen können.


