Schweißrauch stellt nicht nur für Schweißer selbst, sondern auch für alle Beschäftigten in der Werkstatt eine erhebliche Gesundheitsgefahr dar.
Gesundheitsorganisationen berichten von einem erhöhten Risiko für Lungenkrebs bei Arbeitnehmern, die regelmäßig Schweißrauch ausgesetzt sind. Das Institut für Arbeitsschutz (IFA) und andere Stellen bestätigen den kausalen Zusammenhang zwischen Schweißrauchexposition und Lungenkrebs.
Die Gefährdung von Schweißern durch im Schweißrauch enhaltene Gefahrstoffe ergibt sich aus der verfahrensspezifischen Gefährdungsklasse unter Berücksichtigung weiterer Einflussgrößen, die die Exposition der Beschäftigten am Arbeitsplatz bestimmen.
Die bei schweißtechnischen Arbeiten entstehenden Schweißrauche und -gase bestehen aus Gefahrstoffen mit unterschiedlichen gesundheitsschädlichen Wirkungen.
Akute Gesundheitsrisiken
Eine kurzfristige Exposition gegenüber Schweißrauch kann folgende akute Beschwerden und Erkrankungen hervorrufen:
- Reizung der Augen und Atemwege durch Metalle und reizende Gase wie Stickstoffdioxid, Ozon, Salzsäure oder Fluorwasserstoff.
- Lungenödem oder linksventrikuläre Insuffizienz, ausgelöst durch hohe Konzentrationen von reizenden Gasen oder Partikeln (z. B. Ozon, Stickstoffoxide).
- Erstickung oder Vergiftung bei unzureichender Belüftung, insbesondere durch das Einatmen von Schweißgasen wie Acetylen, Argon, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid oder Wasserstoff.
- Gießerfieber, das durch das Einatmen von Metalloxiden (z. B. Zink, Kupfer, Magnesium) verursacht wird, mit Symptomen wie Fieber, Muskelschmerzen und Übelkeit.
- Asthmaanfälle und andere Atemwegserkrankungen, die sich bei wiederholter Exposition verschlimmern können.
- Toxische Pneumonie, eine Entzündung der Lungenbläschen und des umliegenden Gewebes.
Chronische Risiken
Chronische Gesundheitsrisiken entstehen durch eine längere und wiederholte Exposition gegenüber Schweißrauch. Diese langfristigen Belastungen können zu nachhaltigen, zum Teil irreversiblen Gesundheitsschäden bei Schweißern und Werkstattmitarbeitern führen.
Folgende chronische Erkrankungen sind besonders relevant:
- Chronische Bronchitis und Rhinitis: Anhaltende Entzündungen der Atemwege sind eine der häufigsten Erkrankungen bei regelmäßigem Schweißrauchkontakt.
- Pneumokoniose: Erkennbar an Verschattungen im Lungenröntgen, z. B. die Siderose mit Ablagerungen von Eisenoxiden in der Lunge ohne Lungenfibrose.
- Schäden am Nervensystem und Verdauungstrakt: Durch Einatmen von Bleioxid- oder Manganoxiden entstehen oft neurologische und gastrointestinale Probleme.
- Schleimhaut- und Hautläsionen: Kontakt mit Stoffen wie Chromtrioxid oder Kolophonium kann starke Reizungen und Läsionen verursachen.
- Nierenschäden: Nanopartikel im Schweißrauch können irreversible Schädigungen der Nieren verursachen.
- Bronchialkarzinom: Lungenkrebs mit ersten Symptomen wie Brust- und Schulterschmerzen, anhaltendem Husten, Atemnot, wiederkehrenden Lungeninfektionen, starker Müdigkeit, Stimmveränderungen sowie blutigem Auswurf.
Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Lebensqualität nachhaltig. Daher ist es unerlässlich, frühzeitig effektive Absauglösungen einzusetzen, die die von Arbeitsschutz- und Gesundheitsorganisationen empfohlenen Expositionsgrenzwerte einhalten.
Eine fundierte Gefährdungsbeurteilung im Betrieb ist Voraussetzung für den gezielten Einsatz solcher Maßnahmen.
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